Der Südsudan ist einer der jüngsten Staaten der Erde. Und einer der ärmsten. Seit seiner Unabhängigkeitserklärung 2011 ringen in dem kleinen Land verschiedene Volksgruppen um die Macht, ein großer Teil der Bevölkerung hat nicht genug zu essen, die medizinische Versorgung ist katastrophal. Es fehlen Ärzte, Pfleger und medizinische Ausrüstung.
Doch es gibt auch Geschichten, die Hoffnung machen. Eine solche Geschichte begann vor ein paar Jahren in dem südwestlichen Bundesstaat Western Equatoria State des Süd Sudan. Der aus der zentralafrikanischen Republik stammende Augenspezialist und -chirurg, Ambroise Soungouza, hatte dorthin geheiratet und stellte schnell fest, dass für die ca. 500.000 Einwohner der Umgebung keine augenmedizinische Versorgung bestand. Zunächst führte er mit der Unterstützung einer spanischen Organisation und dem deutschen Augenarzt Dr. Andreas Dittrich vom Dt. Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) mobile Augencamps durch, in denen Patienten augenärztlich untersucht, mit Medikamenten versorgt und auch operiert werden konnten. Doch Dr. Andreas Dittrich und Ambroise Soungouza sahen bald, dass Augencamps allein nicht ausreichten, um die vielen von Blindheit bedrohten Menschen in dieser Region wirksam und nachhaltig zu behandeln.
Ihr Plan: eine dauerhafte Augenstation mit festen Untersuchungs- und Operationsräumen. Zum Glück fand der Plan sogleich viele Unterstützer. Die örtliche katholische Diözese räumte den Initiatoren einen Bauplatz auf dem Gelände des St. Theresa Hospitals in Nzara (20 km nördlich der Provinzstadt Yambio) ein - praktisch, denn das Krankenhaus bietet neben der notwendigen Strom- und Wasserversorgung auch Sterilisationsmöglichkeiten und kann bei Bedarf Patienten stationär aufnehmen. Inzwischen sind die Planungen und Genehmigungen (unterstützt von der Diözese und den örtlichen Behörden) soweit fortgeschritten, dass nun gebaut werden kann. Anfang Februar 2021 legten Bischof Eduardo Hiiboro Kussala und Ambroise Soungouza in einer feierlichen Zeremonie den Grundstein (s. Foto) zu der Klinik, am nächsten Tag starteten die Bauarbeiten, die seitdem zügig vorangehen. Das Projekt wird schwerpunktmäßig von Dr. Andreas Dittrich begleitet.
Eine Klinik besteht nicht nur aus Mauern. Für den täglichen Betrieb werden Diagnosegeräte, Operationsinstrumente, Verbrauchsmaterialien, Medikamente und vieles mehr benötigt. Vor allem möchten die dort tätigen Augenärzte so schnell wie möglich Fachpersonal ausbilden, um möglichst vielen von Blindheit bedrohten Menschen helfen zu können. Dafür bitten wir um Ihre Unterstützung. Mit Ihrer Hilfe können wir die Augenklinik für die Menschen in Nzara zu einem erfolgreichen Projekt machen und vielen tausend Menschen in der Region Blindheit und Sehbehinderung ersparen.